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		      Nivellierinstrumente sind Instrumente zum Messen von  Höhenunterschieden mit Hilfe von horizontalen Ziellinien. 
Sie dienen der Höhenbestimmung von nur einem Standpunkt aus (Ermittlung eines  Höhenunterschiedes), der Höhenübertragung über lange Strecken (Liniennivellement)  oder über Ebenen (Flächennivellement).  | 
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		  Höhenunterschied | 
		
		
		 |   Damit ein Höhenunterschied über größere Entfernung, über größere Höhenunterschiede oder um Hindernisse gemessen werden kann, wird die Messung in Abschnitte geteilt. Ein Abschnitt besteht jeweils aus der Messung vom bekannten Punkt zum neuen Punkt. Das Nivellier wird zwischen beiden lotrecht aufgestellt. Der bekannte Punkt wird Rückblick genannt, der neue Punkt heißt Vorblick. Die Ablesungen werden subtrahiert, Rückblick minus Vorblick, um den Höhenunterschied zu erhalten. 
  Auf dem Zielpunkt angekommen, werden die Höhenunterschiede aller Abschnitte addiert, um den Höhenunterschied zwischen Ausgangspunkt und Zielpunkt zu erhalten. 		    | 
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		   Bestandteile aller Nivelliere  | 
		
		
		 Ein Nivellier besteht aus einem fest mit dem Stativ verbundenen Unterteil, bestehend aus 		   
		   
		     - dem Dreifuß,
 
		     - einem  Verbindungsstück zum drehbaren Oberteil
 
		      
		   und dem drehbaren Oberteil, bestehend aus 
		   
		     - Gehäuse,
 
		     - Fernrohrträger  und Fernrohr,
 
		     - Dosenlibelle, Röhrenlibelle oder Kompensator
 
		     - Klemmschrauben und Feintrieb
 
		        
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		   Achsen  | 
		
		
		 |   Folgende Achsen sind am Nivellier festgelegt: 		   
		   
		     - Zielachse ZZ
 
		     - Stehachse VV
 
		     - Libellenachse LLD der Dosenlibelle
 
		     - Libellenachse LLR der Röhrenlibelle  (bei Libellennivellieren)
 
		      
		   Die Vertikalachse (Stehachse VV) verbindet das Unterteil mit  dem Oberteil und soll die konstante Lage des Oberteils gewährleisten. 
		     Die Achsen müssen zueinander eine festgelegte Lage einnehmen. Zum  ordnungsgemäßen Arbeiten muss eine exakte horizontale Ziellinie geschaffen  werden. Sind die Achsbeziehungen untereinander verfälscht, wird eine Justierung  des Instruments notwendig.		        		    | 
		   
		 
		 Unterscheidung der Nivellierinstrumente | 
		
		
		 |   Grundsätzlich werden die Nivellierinstrumente in  Libellennivelliere und Kompensatornivelliere unterschieden, wobei sich die Kompensatornivelliere  nochmal  in optische Kompensatornivelliere, Digitalnivelliere und  Lasernivelliere aufteilen. 
		    
Beim City Tunnel Leipzig dürfen nur digitale Präzisionsnivelliere  (Trimble Dini 11 oder Leica DNA 03) eingesetzt werden. 		    | 
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		 Arbeitsprinzip des Digitalnivelliers | 
		
		
		 |   Da das digitale Nivellier eine Kombination von  Kompensatornivellier und digitaler Kamera ist, wird bei allen  Digitalnivellieren sowohl eine optische als auch eine automatische Ablesung  möglich. Dabei durchläuft der Zielstrahl sowohl den üblichen Strahlengang, als  auch einen Teilerwürfel, der ihn in eine zweite Abbildungsebene auf den  CCD-Sensor lenkt. 
		    
Ein CCD-Sensor (Charge Coupled Device) ist ein  elektronisches Bauteil, das aus einer Vielzahl winziger, ladungsgekoppelter  Halbleiter (Fotodioden) besteht, die analog zur Helligkeit des vom erfassten  Motivdetail reflektierten Lichtes eine bestimmte Spannung erzeugen. Das  Aufnahmemotiv wird mosaikartig erfasst und in ein analoges Spannungssignal umgesetzt.  Bei dieser Wandlung wird der analoge Spannungswert für jeden Bildpunkt in einen  digitalen Helligkeitswert umgesetzt. 
 
Die digitale Ablesung erfolgt an sogenannten  Strichcodenivellierlatten. Am City Tunnel Leipzig werden nur kalibrierte Invarlatten eingesetzt.  
 
Der erfasste Lattenabschnitt kann zum Beispiel mit der gesamten,  im Instrument gespeicherten Nivellierlatte verglichen werden. Der Messwert  entsteht somit im Instrument. Gleichzeitig erfolgt die Erfassung der Distanz  zwischen Nivellierinstrument und Nivellierlatte. 		    | 
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		 Äußere Einflüsse auf die Präzisionsmessung | 
		
		
		 Für Präzisionsnivellements (Leica DNA 03) werden starre  Nivellierlatten eingesetzt, bei denen die Teilung auf Invar aufgetragen ist, um  die Längenausdehnung der Teilung zu minimieren. Die Überprüfung der Genauigkeit  der Digitalnivelliere erfolgt nach dem Feldverfahren zur Justierung der  Ziellinie nach Näbauer und Kukkamäki. 
		   Insbesondere bei Präzisionsmessungen sollten zusätzliche Einflüsse beachtet  werden: 		   
		   
		     - Temperatureffekte sind durch Austemperieren zu beseitigen
 
		     - Die Beobachtung des Lattenanfangs und  Lattenendes sollte vermieden werden
 
		     - Einflüsse von ungenauen Lattenanzielungen,  Erschütterungen und partiellen Lattenabdeckungen sind zu vermeiden
 
		     - Unterschiedliche bzw. extreme  Beleuchtungsverhältnisse und Schattenmuster können sich auf die  Messbereitschaft und die Messergebnisse auswirken
 
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		 Vorteile von Digitalnivellieren | 
		
		
		 
		   - Effektives Arbeiten durch den Wegfall des  Ablesens und Protokollierens, keine Ermüdungserscheinungen des Beobachters
 
		   - Automatisierte Auswertung durch die  Datenübernahme der Messwerte über Speichermedien
 
		   - Vermeidung grober Fehler, wie Zahlendreher beim  Ablesen und Protokollieren
 
		   - Genauigkeitssteigerung durch automatische,  streckenabhängige Korrekturberechnungen infolge Ziellinienrestfehler und  Erdkrümmung
 
		    
		   Durch den Wegfall des manuellen Ablesens lassen sich mit  einem motorisierten Seitenfeintrieb und Autofokus versehene Digitalnivelliere  zur permanenten automatisierten Bauüberwachung einsetzen. 		    | 
		 
		 
		 Nivellement beim City-Tunnel Leipzig | 
		
		
		  Das Nivellement beim City-Tunnel Leipzig dient vor allem der passiven Sicherungen von Gebäuden, der Oberflächen und technischen Einrichtungen. 
		    Es wird aber auch im Bereich der aktiven Sicherungen eingesetzt, zur absoluten Höhenbestimmung und als redundantes Messsystem für die Schlauchwaagenkreisläufe.  
		    siehe Schlauchwaagenmessung 
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		   Genauigkeitsforderungen an die Nivellementsmessung beim City-Tunnel Leipzig | 
		
	    
		 
		   
		     - Maximal e zulässige Abweichung d zwischen  zwei Messungen einer Nivellementslinie:
 
		     - I d I < 1mm *  √LängeNivellementsweg [km]/[km]
 
		     - Maximal  zulässiger  Schleifenschlussfehler w einer Nivellementsschleife:
 
		     - I w I < 1mm *  √LängeNivellementsschleife [km]/[km] 
 
		      		   
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		 mittlere Kilometerfehler des  Doppelnivellements
		    
		     - aus Differenz der Doppelmessungen  < 0,5 mm
 
		     - aus Schleifenwidersprüchen < 0,5  mm 
 
		     - Es dürfen nur digitale  Präzisionsnivelliere (Trimble Dini 11 oder Leica DNA 03) eingesetzt  werden
 
		      
		   - Die Instrumente müssen eine  Standardabweichung für 1 km Doppelnivellement mit (kalibrierten) Invarlatten  von 0,3 mm aufweisen
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