Als Tachymeter bezeichnet man ein Instrument zur polaren räumlichen Aufnahme von Zielpunkten,  welche auf den Instrumentenstandpunkt, auf die Standpunkthöhe und auf die eine  Bezugsrichtung bezogen werden. 
Aus den polaren Aufnahmewerten können durch Transformation rechtwinklige  Koordinaten werden. 		      | 
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		 Unterscheidung der Tachymeter | 
		
		
		 		   
		   - Optisch –  mechanische Tachymeter (Theodolite oder Bussolen mit einer speziellen  optischen Distanzmesseinrichtung)
 
		   - Optisch –  elektronische Tachymeter (Kombination von optischen Theodolit mit einem  elektro-optischen Distanzmesser in integrierter oder baukastenähnlicher  Bauweise. Die Kreisablesung erfolgt in herkömmlicher Weise, die Distanzmessung  erfolgt separat.)
 
		   - Elektronische  Tachymeter (elektronische Erfassung aller Messwerte und Weiterverarbeitung  im internen Rechner)
 
		    
		   Optisch – mechanische und optisch – elektronische Tachymeter  haben in der geodätischen Praxis an Bedeutung verloren.		  
		     Am City-Tunnel Leipzig werden nur elektronische Tachymeter eingesetzt. 		    | 
		   
		 Elektronische Tachymeter | 
		
		
		 | 		     Elektronische Tachymeter messen die Richtungen nach dem Zielvorgang selbsttätig, die Distanzen werden durch elektronische Distanzmessung  ermittelt. Dabei wird entweder nur die Laufzeit oder bei präziseren Tachymetern Laufzeit und Phasenverschiebung eines ausgesandten und im Zielpunkt reflektierten Lichtstrahls gemessen. Das Licht der Trägerwelle liegt im infraroten Bereich oder im nahen Infrarot des Lichtspektrums. Die Reflexion des Lichtstrahls im Zielpunkt erfolgt in einem angezielten Prisma (je nach Größe des Prismas Reichweiten bis etwa 10 km) oder auf reflektierende Folien (Reichweite wenige hundert Meter). 
		   Moderne Tachymeter sind optional mit Laserentfernungsmessern ausgestattet, die reflektorlos auf nahezu jeder Oberfläche messen können.  | 
		   
		 Elektronische Winkelbestimmung | 
		
		
		 | 		    Die Ablesung der Horizontal- und Vertikalrichtungen erfolgt  bei elektronischen Theodoliten und Tachymetern mittels elektronischer  Teilkreisabgriffsverfahren, wobei vorwiegend die optoelektronischen Verfahren 
		   
		     - Codeverfahren
 
		     - Inkrementalverfahren und
 
		     - Dynamisches Verfahren
 
		      
		   Anwendung finden.		        		    | 
		   
		Leistungsfähigkeit des elektronischen Tachymeters | 
		
		
		 - Weisen alle Bedienelemente eines Theodoliten auf         
		   
 
		   - Verarbeiten alle gemessenen Daten im  Mikroprozessor
 
		   - Ermöglichen mittels Standardsoftware oder  zusätzlicher Applikationssoftware die Lösung vielfältiger geodätischer Probleme
 
		   - Gestatten durch grafikfähige Displays und  Tastaturen den Aufbau einer interaktiven TotalStation 
 
		   - Kompensieren automatisch Instrumentenfehler und  atmosphärische Korrekturen
 
		   - Speichern alle Messwerte		 
 
		    
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		Anwendungsgebiete | 
		
		
		 Anwendungsgebiete der Tachymetermessung sind Rutschungshänge, Stauanlagen, Hoch- und Ingenieurbauten sowie Türme und Brücken.
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		Tachymetermessung beim City-Tunnel Leipzig | 
		
		
		 | 		    Beim Projekt City-Tunnel Leipzig kommen Tachymetrische Messungen bei der Überwachung der Station sbauwerke sowie der Schildtunnelabschnitte zum Einsatz. 
		   Die Überwachungsmessungen werden dabei an das übergebene Grundlagennetz angeschlossen. Dieses wurde im Zuge der Baumaßnahme verdichtet. 
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		 Grobe Beschreibung des Messablaufes beim City-Tunnel Leipzig  | 
		
		
		 Dazu werden drei  unabhängige Messkampagnen an verschiedenen Tagen, zu unterschiedlichen  Uhrzeiten und zu unterschiedlichen Messungsbedingungen beobachtet. Pro Standpunkt müssen mindestens zwei  Vollsätze beobachtet werden, besser sind drei, um die Fehler zu minimieren. Weiterhin werden zusätzlich alle  direkt oder exzentrisch messbaren Richtungs- und Distanzbeobachtungen  ausgeführt.   | 
		   
		
		 Genauigkeitsforderungen beim City-Tunnel Leipzig   | 
		
		
		  Die Messgenauigkeit ist abhängig von der Güte des Grundlagennetzes und der verwendeten Messgeräte. Prinzipiell  können Genauigkeiten bis in den Millimeterbereich erzielt werden. 
		    Beim City-Tunnel Leipzig  dürfen nur  Präzisionstachymeter mit folgenden Genauigkeiten eingesetzt werden: 
		    
		      -  Winkelgenauigkeit 0,5“ (0,15 mgon)
 
		      - 		        Streckenmessgenauigkeit 1mm + 1ppm
 
		      - 		        Omniprismen zur Überwachung von  Spund- und Schlitzwänden
 
		     		    
		    Diese Genauigkeiten werden mit den  Leica Tachymetern der Baureihe TCA 2003 erreicht.  
		      Weiterhin werden nur  Präzisionsprismen mit einer Schliffgenauigkeit von 1“ für den Glaskörper  eingesetzt 		     |   
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